Goldgras | Nonoè - Schmuck aus nachhaltigen Materialien | nachhaltiger schmuck online kaufen
top of page

CAPIM DOURADO

PFLANZLICHES GOLD

Capim dourado_site_5.jpg
Capim dourado_site_4.jpg
Capim Dourado_site_3.jpg

Der goldene Glanz Zentralbrasiliens
Das goldene Gras ist im brasilianischen Cerrado heimisch. In den savannenartigen Weiten im Herzen des Landes, wächst es entlang der Gewässer, welche die Region durchziehen. Insbesondere im Jalapão, eine weitgehend unberührte Oase im Osten des Bundestaates Tocantins, prägt es gemeinsam mit kristallklaren Flüssen, den vielen Wasserfällen und goldfarbenen Dünen die langgezogenen Täler unter den Felswänden der emporragenden Tafelberge.

Der Capim Dourado, also das goldene Gras, säumt die Veredas, die Bodensenken, die man von weitem an den charakteristischen Kronen der Buriti-Palmen erkennt, die aus der niedrigeren umgebenden Vegetation herausstechen. Im Gegensatz zu den offenen Feldern, Campos genannt, bietet der feuchte Boden der Veredas die idealen Bedingungen für das Gedeihen des Goldgrases.

Die Syngonanthus nitens, so lautet die wissenschaftliche Bezeichnung dieser besonderen Pflanze, zählt nicht zu den Gräsern, sondern zur Familie der immergrünen Eriocaulaceae. Denn es handelt sich eigentlich um den Stängel einer kleinen weißen Blume.

brasilien auf der karte

Quelle:Wikipedia/cerrado

Ein vielfältiges und gefährdetes Ökosystem

Als zweitgrößtes Biom Brasiliens, nimmt der Cerrado 24% des gesamten Staatsgebietes ein und beherbergt eine sehr große Vielfalt an Pflanzen und Tieren. Dieses Ökosystem ist auch der Lebensraum vieler Menschen, die es seit mehreren Generationen verstehen, die Ressourcen, die ihnen die Natur anbietet, nachhaltig zu ihrem Vorteil zu nutzen. Es sind Ureinwohner, kleine traditionelle Gemeinschaften an den Flussufern oder die Nachkommen der Quilombos, die ehemaligen Niederlassungen geflohener Sklaven, welche in den vorherigen Jahrhunderten in den abgelegensten Gegenden entstanden sind.   

 

Traurigerweise litt der Cerrado in den letzten 40 Jahren unter grossflächiger Abholzung zur Schaffung von Weideflächen und zur Anlegung landwirtschaftlicher Monokulturen. Dabei ging etwa die Hälfte der ursprünglichen Vegetation verloren.

​

Diese Aktivitäten haben eine direkte Auswirkung auf Quellen und Wasserläufe, die wichtige Flüsse wie den São Francisco, den Tocantins und den Paraná speisen.

​

Die Vorteile solcher großen landwirtschaftlichen Betriebe kommen im Allgemeinen nur wenigen Menschen zugute, während die Mehrheit der Bevölkerung davon ausgeschlossen bleibt. Es sind insbesondere diejenigen, denen das Land schon seit jeher als Existenzgrundlage dient, die von den Folgen dieses Systems in ihrer Lebensweise am stärksten beeinträchtigt werden.

​

Deshalb ist nachhaltiger Extraktivismus essenziell. Sowohl für die Einkommenssicherung der Bewohner des Cerrado, die als Grundlage zum Erhalt derer reichen kulturellen Erben unentbehrlich ist, wie auch für die Erhaltung dieser einzigartigen Naturlandschaft.

Capim dourado_insta_2.jpg
Das Goldgras als Konsumobjekt

Produkte aus dem Cerrado haben ein enormes Vermarktungspotential. Es sind Samen, Blumen, Früchte, Rinde, Öle und Harze, die unzählige Verwendungsmöglichkeiten in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie finden oder in Alltagsgegenstände und Kunsthandwerke jeglicher Art gebraucht werden können.

​

Die Goldgrashalmen genießen großer Beliebtheit in der Herstellung von Schmuck, Accessoires und Einrichtungsgegenstände. Deshalb gelten in der Region Jalapão die vom Institut Natureza do Tocantins festgelegten Regeln zur Ernte dieser begehrten Grashalme. Diese bestimmen die erlaubten Erntezeiten mit Berücksichtigung der Ausreifung der Samen und die Streuung der gepflückten Früchte, die das Heranwachsen des Capim dourado garantiert. Die Pflanze darf ausschliesslich in verarbeiteter Form, und nicht in natura die Region verlassen, um übermässige Extraktion zu vermeiden und gleichzeitig lokale Handwerker zu fordern.   

   

Die Produkte aus goldenem Gras wurden ursprünglich von Ureinwohnern der ethnischen Gruppe der Xerente hergestellt. Sie fanden im Haushalt Verwendung oder wurden als Tauschgegenstand gebraucht. Um das Jahr 1930 wurde die Kunst des Grasflechtens von Familien aus dem Povoado da Mumbuca in der Region Jalapão erlernt. Und seit Ende der 1990er Jahre gewinnen Produkte aus goldenem Gras stetig an Beliebtheit und finden immer grössere Absatzmärkte.

​

Das Goldgras ist mittlerweile weit über die Grenzen Zentralbrasiliens bekannt und geschätzt.

 

Derzeit ist die Herstellung solcher handgefertigter Gegenstände die Haupteinnahmequelle für Hunderte von Familien.

​

Quelle: https://sgp.undp.org ISBN 978-85-87697-65-3

bottom of page